Barrierefreiheit

Barrierefreiheit, Awareness und Unterstützung

In diesem Abschnitt findet ihr Informationen zur Barrierefreiheit, zu Barrieren, die wir noch nicht abbauen konnten und unsere Hilfsangebote dahingehend.

Ihr findet hier eine detaillierte Beschreibung der Demonstrationsstrecke, dem Aufbau der Demonstration und was euch allgemein so erwartet. Ihr findet hier Informationen zum Awarenessteam und den Blöcken, in die die Demonstration aufgeteilt ist.

 

Sollten wir gewisse Barrieren nicht bedacht haben, dann melde dich gerne bei uns! Du kannst jederzeit Nachfragen stellen und wir werden versuchen, möglichst viele noch vorhandene Barrieren bis zum Beginn des CSD abzubauen oder spätestens nächstes Jahr bei der Planung direkt mit zu bedenken. Gib uns dazu gerne Feedback. Dafür musst du gar keinen Lösungsvorschlag haben – teile uns auch gerne mit, wenn dir etwas helfen würde, auch wenn du es vielleicht als „unwichtig“ oder „nicht änderbar“ betrachtest und wir schauen, was in unserer Macht steht, um das umzusetzen. Du kannst uns auch gerne kontaktieren, wenn dir mehr Infos vorweg helfen die hier nicht genannt wurden.

Kontakt: barrierefreiheit@csd-jena.de

 

Inhalt:

  • Allgemeines
    • Wie funktioniert eine Demo, was ist das, was passiert da?
    • Sprache
    • Inklusion
    • Blöcke bei der Demonstration
    • Reize
    • Trigger
  • Awarenessteam
  • Packliste
  • Detaillierte Beschreibung der Demonstrationsstrecke
  • Ende der Demo und Rasenfest
  • Was passiert beim Rasenfest?

Wie funktioniert eine Demo, was ist das, was passiert da?

Bei der Demonstration laufen viele Menschen mit Schildern, Flaggen und Bannern durch die Stadt, rufen und brüllen Sätze und Parolen. Wir geben damit unsere Meinung kund, weisen auf Missstände hin und wollen so die Politik zum Handeln bewegen.

Jede Demonstration hat sogenannte Auflagen, die am Anfang der Demo verkündet werden. Diese sind verpflichtend und gesetzlich vorgegeben (2021 gab es zum Beispiel oft eine Maskenpflicht). Außerdem gibt es Forderungen, die konkret benennen, was mit der Demonstration bezweckt werden soll, was wir uns wünschen, was umgesetzt werden soll.

Es wird Kundgebungen geben, bei denen Menschen eine Rede halten und die Forderungen aufgreifen, von Problemen erzählen und Anforderungen an die Politik stellen.

Zwischen den Kundgebungen laufen wir durch die Straßen, mit Musik und Gebrüll, um auf uns aufmerksam zu machen. Entsprechend ist eine Demonstration sehr laut.

CSDs sind außerdem sehr bunt. Viele Menschen bringen eigene Flaggen mit, ziehen sich besonders an, schminken sich auch Flaggen ins Gesicht und tragen Pride-Merch wie T-Shirts, Taschen oder auch einfach Flaggen. Komm gerne in deinem Lieblingsoutfit oder auch in Klamotten, die du dich sonst vielleicht im Alltag nicht traust zu tragen. Der CSD soll nämlich nicht nur Politik und Demonstration sein, sondern auch eine Party die feiert, dass wir sind, wie wir sind.

 

Sprache

Die Redebeiträge werden in deutscher Lautsprache gehalten. Sie werden Simultan in Gebärdensprache übersetzt.

 

Inklusion

Wenn ihr nicht so lange laufen könnt und dennoch teilnehmen wollt, gibt es die Möglichkeit, dass ihr euch für die begrenzte Anzahl an Mitnahmeplätzen in einem der Wägen anmeldet. Außerdem wird es in einem der drei Wägen Hygieneartikel und ähnliches für den Notfall geben. Diese sind u.A. Sonnenschutz, Menstruationsartikel, Pflaster/kleines Verbandszeug, FFP2-Masken, Windeln, Gehörschutz (in ear), Wasser, Handcreme, eine kleine Auswahl an Stimming-Toys, Taschentücher, etc.

Gebt bitte die Dinge, die nicht zur Einmalnutzung gedacht sind, wieder zurück, wenn ihr sie nicht mehr braucht oder die Veranstaltung verlasst.

 

Blöcke bei der Demonstration

Bei der Demonstration wird es zwei Blöcke geben. Der vordere Block ist dazu da, Parolen zu brüllen, zur Musik zu tanzen und allgemein laut zu sein. Entsprechend wird dieser Block sehr reizintensiv.

 

Den hinteren Block möchten wir so reizarm wie möglich halten. Hier soll nichts gebrüllt oder gerufen werden, die Musik wird von diesem Block weiter entfernt sein und es soll etwas mehr Abstand zueinander gehalten werden. Damit möchten wir dafür sorgen, dass Menschen, die Probleme mit reizintensiveren Umgebungen, haben, an dieser Demonstration dennoch teilnehmen können.

 

Ihr könnt jederzeit zwischen den Blöcken hin und her wechseln.

 

All das wird am Anfang der Demonstration nochmal erwähnt.

 

Reize

Trotz des Blocksystems werden hier sehr viele verschiedene Menschen aufeinandertreffen. Es wird laut und an manchen Stellen auch eng sein. Wenn du Probleme mit Menschenmassen hast, bring gerne eine Begleitperson deines Vertrauens mit oder wende dich an unser Awarenessteam. Wir möchten, dass der hintere Block weiter gestreut wird, die Menschen also nicht so dicht beieinander laufen – Jedoch werden es dennoch viele Menschen sein.

Entsprechend wird die gesamte Demonstration sehr reizintensiv sein. Bring dir gerne Fidget-Toys, Ohrstöpsel, Noise Canceling Kopfhörer oder ähnliches, das dir hilft, mit.

 

Trigger

Wahrscheinliche Triggerthemen rund um den CSD sind alles, was mit Feindlichkeiten gegenüber Queer zu tun haben. Hierbei sind aber auch intersektionale Themen wichtig und es können triggernde Themen rund um Marginalisierungen aller Art auftauchen.

 

Manche Redebeiträge enthalten potentiell triggernde Inhalte. Ihr werdet vor den jeweiligen Beiträgen auch nochmal darauf hingewiesen. Wenn es euch nicht gut geht, wendet euch bitte an eine Person eures Vertrauens oder unser Awarenessteam.

Auch ist davon auszugehen, dass Teilnehmer*innen der Demonstration sich über potentiell triggernde Themen unterhalten. Darauf haben wir leider keinen Einfluss. Pass also bitte auf dich auf und bereite dich darauf vor.

Auf der Demonstration wird es ein Awarenessteam geben. Dieses erkennt ihr an den speziellen Westen, die sie tragen werden.

Sie sind für euch da, wenn ihr Support jeglicher Art braucht. Ihr könnt euch jederzeit an sie wenden, wenn ihr euch nicht sicher fühlt, diskriminiert werdet, emotionalen Support braucht, die Demo nicht alleine verlassen wollt, jemanden zum quatschen braucht oder ein sonstiges Anliegen habt. Sie für euch da. Ihr müsst keine Begründungen nennen, euch nicht rechtfertigen oder ähnliches.

Basics:

  • Snacks & (alkoholfreie!) Getränke (es wird heiß!)
  • Maske & Wechselmaske
  • Handdesinfektionsmittel
  • Taschentücher/ Feuchttücher
  • Handy (& Powerbank) / Notfallnummer(n) auf Papier
  • (Blasen-)Pflaster
  • Menstruationsartikel
  • Kondome/ Lecktücher
  • Wetterschutz Sonne: Sonnencreme, Kopfbedeckung/Sonnenschirm, Sonnenbrille
  • Wetterschutz Regen: Regenjacke oder -Schirm, was Wärmeres zum Überziehen
  • (für Euch wichtige) Medis & Hilfsmittel wie Stimmingtoys, Gehhilfen oder Gehörschutz
  • Portemonnaie mit Fahrkarte, Geld, Ausweis, Krankenkarte, usw.

Optional:

  • Pride-Flagge(n)
  • Plakate/ Schilder/ Banner
  • Pride-/ Kink-Accessoires
  • Schminke
  • Zettel & Stifte
  • Mobile Boxen
  • Wechselsachen/ Alternativoutfit (für den Heimweg oder aber diverse Missgeschicke)

Für das Rasenfest:

  • Decke zum draufsetzen
  • Geld

Eckdaten:

Gesamtstrecke: etwa 3,5 bis 4 km

Dauer: geplant 2h

Strecke: Westbahnhof (Startkundgebung) → Westbahnhofstraße → Ernst-Abbe-Platz (Kundgebung) → Johannisstraße → Fürstengraben → Anger (Kundgebung) → Löbdergraben → Holzmarkt (Kundgebung) → Teichgraben → Engelsplatz → Paradiesbahnhof → Rasenmühleninsel (Endkundgebung)

(Alternativstrecken sind mit „→“ kenntlich gemacht)

 

Die Strecke beginnt am Westbahnhof. Der Vorplatz davon ist mit Kopfsteinpflaster ausgestattet, die Bordsteine eher selten abgesenkt. Es gibt eine behindertengerechte Toilette in einem Klogebäude auf dem Platz.

 

Danach geht es auf der Westbahnhofstraße Richtung Innenstadt. Diese Straße geht moderat bergab. Wenn ihr ungern auf der Straße und lieber auf dem Fußweg unterwegs sein wollt, ist der Fußweg rechts zur Laufrichtung durchgängig und gut befahrbar, bis hin zum Ernst-Abbe Platz. Ansonsten ist die Straße glatt und gut ausgebaut.

 

Auch der Ernst-Abbe-Platz ist gut ausgebaut. Es gibt dort eine behindertengerechte Toilette im Universitätsgebäude. Der Zu- und Abgang zum Platz sind Engstellen, stellt euch also auf Gedränge ein.

 

Der Weg zur Johannisstraße geht leicht bergauf, ist aber gut ausgebaut. Zu Beginn der Johannisstraße befindet sich ein sehr ruckeliges und unangenehmes Kopfsteinpflaster, was rechts allerdings leicht und ohne nennenswerten Umweg umgangen werden kann. Die Johannisstraße selbst und der Weg bis zur Thulb sind sehr gut ausgebaut und glatt.

 

Der Fürstengraben ist auf der Straße selbst gut ausgebaut, hat jedoch ein recht starkes Gefälle (noch unter 12%). Der Fußweg rechts daneben ist eher unangenehmes Kopfsteinpflaster.

 

Das Gefälle ist leider nur schwer umfahrbar. Eine Alternative wäre, wenn ihr von der Johannisstraße aus direkt zum Holzmarkt fahrt und dort auf den Demonstrationszug wartet. Dabei würdet ihr allerdings die Kundgebung am Anger verpassen.

 

Der Löbdergraben ist gut befahrbar und die Straße bis zum Holzmarkt gut ausgebaut. Die Fußwege am Rande der Demostrecke sind teilweise mit Kopfsteinpflaster belegt und eher unangenehm zu befahren.

 

Der Weg hin zum Paradiespark ist gut ausgebaut und eben mit abgesenkten Bordsteinen im üblichen Abstand.

 

Um beim Paradiesbahnhof in den Paradiespark zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ihr folgt dem Demonstrationszug über eine kurze, gut ausgebaute, aber über 10-20m sehr (!) steile Strecke (Mein Rollstuhl packt 12%, der hat es geschafft, war aber unsicher für mich) oder ihr nehmt einen leichten Umweg über die Rollstuhlrampe des Paradiesbahnhofs, die allerdings wieder aus Kopfsteinpflaster besteht, jedoch ein nur leichtes Gefällte hat.

Im Paradiespark selber ist alles gut ausgebaut. Ihr findet im Park und beim Straßenfest rollstuhl- und behindertengerechte Toilette. Eine davon befindet sich im Toilettenhäuschen im Paradiespark, jedoch bedürft ihr hier des Universalschlüssels. Die andere Toilette wird uns freundlicherweise vom „Salü!“ innerhalb des Cafés zur Verfügung gestellt. Nutzt diese aber bitte nur, wenn es nicht anders geht! Sie haben samstags Regelbetrieb und sich vermutlich sehr stark ausgelastet.

 

Denkt daran, Decken und Sitzunterlagen mitzubringen. Am Rand der Wiese gibt es auch Sitzbänke.

 

Die Rasenfläche im Paradies ist sehr ruckelig und holprig, jedoch dennoch befahrbar (mein E-Rollstuhl packt das auf jeden Fall). Die Stände werden von den gepflasterten Straßen aus erreichbar sein, damit ihr nicht auf die Wiese müsst. Falls es am Samstag spontan doch anders laufen sollte, als geplant, wendet euch gerne an Ordner*innen.

Beim Rasenfest sitzen wir alle nach der Demonstration noch gemütlich im Paradiespark zusammen. Es wird Infostände, Essen, Trinken und Unterhaltung in Form von Musik und Anderem geben. Hier habt ihr die Möglichkeit, nach der Demonstration zu feiern, auszuspannen, euch zu unterhalten, Leute kennenzulernen oder auch einfach zu chillen.

 

Insgesamt wird auch das Rasenfest voraussichtlich sehr reizintensiv, da wir viele Besucher*innen erwarten und die Live-Acts teilweise laut sein werden. Jedoch ist die Wiese sehr weitläufig, sodass ihr euch weiter von der Bühne entfernen könnt. Außerdem wird es einen extra gekennzeichneten Ruhebereich geben, der möglichst reizarm sein soll. Dieser kann auch zum Stillen von Babies, zum Runterfahren und gegen Reizüberflutung genutzt werden.